07.08.2019 – Man nehme ein Boot und fahre auf der Alster 29 mal im Kreis: Das ergibt 73 Seemeilen, Schlaflosigkeit und dennoch jede Menge Spaß.
Zugegeben, man frage dabei nicht nach Notwendigkeit oder tieferem Sinn, denn mit 73 Seemeilen käme man auch von Kiel nach Travemünde oder in die dänische Inselwelt. (Kreise weglassen und passender Wind vorausgesetzt.)
Doch nicht jede Regatta muss Ranglistenpunkte versprechen oder ehrenvolle Preise bieten. Die 24-Stunden-Regatta des ASV lockte auch dieses Jahr wieder mit der Herausforderung, ein Boot namensgebende 24 Stunden lang im Stil der Alsterglocke über einen Parcours mit drei Tonnen zu bewegen.
Hauke Behnke und Maurice Baier fragten, warum nicht? Nadine Kohlpoth, Andreas Beermann, Florian Deutschbein, Tom Nicolaus, Sophie Duysen, Miriam Kunkel, Philippe Graf und Kim Neumann schlossen sich an. (Ja warum denn nicht.) Und damit war die für den Schichtbetrieb gut aufgestellte „Johann“-Crew zusammen, die mit selbigem HSC-Clubboot an den Start ging.
Clubboot „Johann“ steuert nach Alsterrunde auf den Wechselsteg zu.
Am Segelsteg der Universität Hamburg lag die Wechselzone, in der wie bei der Alsterglocke die Crews getauscht wurden, ohne das Boot anzuhalten. Zeitweise wurden hier durch anschließendes Anschieben die höchsten Rumpfgeschwindigkeiten der Regatta erzielt.
Denn auf dem Wasser herrschten wechselweise leichte, sehr leichte oder auch absolut hauchleichte Winde und forderten dementsprechend einiges an Durchhaltevermögen.
Blick auf die einfahrenden Boote zur Wechselzone.
Während stets drei „Johann“-Segler auf dem Wasser waren, hatte die restliche HSC-Crew je nach Tageszeit Gelegenheit, Gegrilltes, Mitternachtssuppe, Frühstück oder Mittagessen zu genießen – alles reibungslos organisiert und vorbereitet vom ausrichtenden Akademischen Segler-Verein Hamburg.
Nach einer langen Nacht – auf dem Wasser, am Steg und kurzzeitig im Schlafsack (wahlweise ausgestreckt im Seglerhaus oder gekrümmt im Auto) verging dann der Vormittag mit seinen verbleibenden Wettfahrtstunden recht schnell. Ein moderater, leichter Wind hatte sich eingerichtet und schob bis 14 Uhr alle 26 teilnehmenden Boote über die Ziellinie.
Nach 29 Runden und 73 Seemeilen beendete die HSC-Crew die Regatta mit dem 13. Platz. Viel Spaß war dabei, etliche Jetzt-könnten-wir-fast-den-Spi-ziehen-Kurse und ganz wenig Schlaf. Somit war am Schluss die Vorfreude auf das heimische Bett groß und die Crew verabschiedete sich am Nachmittag mit „Gute Nacht“.
Fotos: Hauke Behnke, Andreas Beermann, Sophie Duysen
Text: Kim Neumann
Wäre noch hinzuzufügen, Julia Pechstein (HSC) siegte zum wiederholten Male mit ihrem Team „Heureka“ auf dem gleichnamigen Conger mit über 88 Seemeilen, Dritter wurde Familie Aldag (HSC) unter dem Namen „Götterwind“ auf ihren Conger „Njörd“. Die Red.