29.10.2019 – Am Sonntag um 14:00 Uhr fiel direkt vor dem HSC-Clubhaus die Entscheidung in der 38. Meisterschaft der Meister auf der Hamburger Außenalster.
Veranstaltet vom Hamburger Segel-Club und in diesem Jahr begleitet von geradezu idealen Segelbedingungen mit viel Sonne und – für die Alster – gleichmäßigen Winden zwischen 2 und 4 Bft. wurde die Veranstaltung zu einem für alle unvergesslichen Ereignis.

Die Flotte im Sonnenlicht vor einem eindrucksvollen Gewitter, das dann aber zum Glück woanders gewitterte…..Foto: Sven Jürgensen
Ganz vorn war am Ende mit Theres Dahnke (PWSV)/Birte Winkel (SYC)/Johanna Meier (ASVW) das einzige reine Damenteam im Feld. In Anbetracht von hochkarätigen Konkurrenten wie dem Bundesliga-Sieger Tobias Schadewaldt (2. Platz), 505er-Meister Jan-Phillip Hofmann (3. Platz) und vielen weiteren Größen der deutschen Segelszene darf dieses Ergebnis durchaus als Überraschung gewertet werden! Entsprechend laut und geradezu frenetisch fiel der Beifall der zahlreichen Zuschauer für die Damen aus, die normalerweise in Jollenklassen wie dem 470er ihre Stärken ausspielen.
So haben sie nach eigenem Bekunden zum ersten Mal überhaupt auf einem Kielboot gesessen; da dürfte ihnen die Agilität und das hohe Geschwindigkeitspotential der Beneteau First 18 entgegen gekommen sein! Mit diesem innovativen Boot (Doppelruder, Carbonmast, Foliensegel etc.) kamen die meisten Teilnehmer auf Anhieb gut zurecht. Wer in den ersten Rennen noch Schwierigkeiten mit dem Handling des Gennakers hatte, konnte seine Performance im Laufe der Serie weiter optimieren. So konnte man gegen Ende der Fleetraces deutlich beobachten, dass die Manöver immer schneller und die Zieleinläufe immer knapper wurden.
Die Siegerehrung wurde von einer launigen Ansprache der amtierenden DSV-Präsidentin Mona Küppers eingeleitet, die auch den Champagner des DSV überreichte und sich besonders darüber freute, dass ein Damenteam die diesjährige MdM gewinnen konnte.
Wettfahrtleiterin Tina Buch (HSC) verkündete das Ergebnis und Barbara Grefkes vom Event-Co-Sponsor Dimension Polyant überreichte schließlich den Siegerpokal an das überglückliche Team von Theres Dahnke. Als „Sahnehäubchen“ gab es für die Damen dann auch noch eine Wildcard für den Helga-Cup 2019, der dem Vernehmen nach bereits ausgebucht ist!
Sportlich bot die Veranstaltung ein dem Teilnehmerfeld entsprechend hohes Niveau. Es gab durchweg faires Segeln mit ganz wenigen Regelsituationen und nur vereinzelten Penalties, die kommentarlos angenommen wurden. Auch Schäden an den Booten und der Ausrüstung hielten sich in Grenzen, Verzögerungen wegen Reparaturen waren die Ausnahme. Die Startfolge war knapp bemessen und der Shuttleservice zu den Booten gut durchorganisiert, so dass in der Vorrunde 7 Flights à 4 Rennen mit 8 Booten durchgezogen werden konnten.
Das „2 to win“ Finale mit den drei bestplatzierten Crews aus dem Halbfinallauf hätte kaum spannender ausfallen können. Bei immer weiter zunehmendem Wind (bis 4 Bft) hatte die Damencrew an der Kreuz zunächst einen deutlichen Gewichtsnachteil. Da kam es darauf an, den Rückstand an der Luvmarke in Grenzen zu halten, was durch erstklassige Starts, kluge Taktik und gutes „Lesen“ der Dreher auch gelang. Auf dem Downwindkurs gab es dann ein ganz anderes Bild: In jeder Bö setzten die drei Leichtgewichte den Druck brutal in Speed und Tiefe um und flogen ihren schwergewichtigeren Konkurrenten förmlich davon Richtung Ziel! So konnten sie schon im dritten Rennen „den Sack zu machen“, obwohl Tobias Schadewaldt mit seiner Crew bis hin zum Decken nach Matchrace-Art alles versuchte, um vorn zu bleiben.
Wenn Segler unter sich sind, kommt natürlich auch der gesellschaftliche Teil nicht zu kurz. Die Party am Samstag mit einem tollen Büffett der HSC-Gastronomie und launiger „Spaß-Preisverteilung“ des HSC-Bundesligateams sowie das Seglerfrühstück am Sonntag Morgen brachten Bombenstimmung und so manche Auffrischung alter Freundschaften. Hier besonders zu erwähnen ist die Teilnahme von Goldmedaillengewinner Eckart Diesch (FD 1976), der großen Spaß daran hatte, als Crew seiner beiden Söhne Simon und Felix bis in die Finalrunde gekommen und nur ganz knapp am Finale gescheitert zu sein!
Der Hamburger Segel-Club bedankt sich bei den Sponsoren Pantaenius, Dimension Polyant und Musto für die Unterstützung, bei Oleu-Segel und Beneteau für die Boote nebst perfekter Vorbereitung und Service, bei Wolfgang Gutacker und Thomas Hummels von der First 18-Klasse für Trainingsboot und Support, bei dem Team der ehrenamtlichen Organisatoren, Schiedsrichter und Helfer für die geopferte Freizeit, beim Bundesliga-Team des HSC für die on-site Moderation, beim DSV und seiner Präsidentin Mona Küppers für die übernommene Schirmherrschaft und natürlich auch bei allen Teilnehmern für ein rundum gelungenes Event.
Wir freuen uns darauf, Euch alle und andere Meister im nächsten Jahr bei der 39. Meisterschaft der Meister wieder zu sehen!
Text: Andreas Borrink, Fotos: Pepe Hartmann, Sven Jürgensen