DIE ANFÄNGE
Unter dem Namen Hamburger Yacht-Club fanden sich am 07. Oktober 1892 die ersten Segelfreunde zusammen, um das Rennsegeln und das Wandersegeln zu fördern. Umgehend traten die Gründungsväter auch dem vier Jahre zuvor gegründeten Deutschen Segler-Verband bei. Bereist nach fünf Jahren zählte der Hamburger Yacht-Club 343 Mitglieder und 87 Segelboote. 46 Wett- und Geschwaderfahrten wurden in dieser Zeit veranstaltet, in denen 922 Boote unter dem roten Stander mit dem weißen Andreaskreuz und schwarzen Ball in der Mitte starteten.
1899 war der Hamburger Yacht-Club mit 424 Mitgliedern der drittgrößte deutsche Segelverein. Der Erfolg des Vereins basierte schon damals auf seinen Mitgliedern: den Wanderseglern, allen nahen und fernen Revieren aufgeschlossen; den Rennseglern, die die Farben des Vereins nicht nur überaus erfolgreich bei allen Regatten vertraten und Wettfahrten nach und um Helgoland konzipierten; dazu gehörten auch Konstrukteure, die dem deutschen Yachtbau internationale Anerkennung verschafften wie Max Oertz aus Berlin, der unter anderem die Schoner „Germania“ für Friedrich Krupp von Bohlen und Halbach und die „Meteor“ für Kaiser Wilhelm II., der grosse Förderer des deutschen Segelsports, gezeichnet hatte.
Doch nicht immer verlief das Clubgeschehen reibungslos. Einige Herren wollten es anders als die anderen, was zu einer weiteren Vereinsgründung führte. Nach einigen separaten Jahren, fand man wieder zueinander: Im Jahre 1926 kam der Hamburger Segel-Verein zurück in den Hamburger Yacht-Club, der ab sofort als Hamburger Segel-Club mit dem heute noch bestehenden Stander, eine Vereinigung zweier Stander, im Vereinsregister zu Hamburg eingetragen ist.
ZWISCHEN DEN KRIEGEN 1918-1939
1925 ist auch das erste Jahr, in dem der Hamburger Segel-Club zusammen mit anderen Vereinen aus Norddeutschland die Nordsee-Woche vor Helgoland ausrichtet. Ab 1927 wird er mitveranstaltender Verein an der Travemünder Woche und ab 1928 gemeinsam mit dem Kieler Yacht-Club und dem Norddeutschen Regatta Verein der Kieler Woche.
Die Segelaktivitäten erstrecken sich auf Elbe, Kiel, Ratzeburg, die Havel, Warnemünde und Sandhamn, die Ostsee-Woche in Danzig und natürlich auf die Alster. Viele neue Ragatta-Klassen entstanden und fanden Interesse in anderen Segelclubs in Hamburg. Unter dem HSC-Stander segeln rassige Yachten wie der Schärenkreuzer „Freya“, der 75er Nat. Kreuzer „Ingeborg VIII“ und die „Carla IV“ von Otto Schümann und viele mehr.

Freya1

Ingeborg VIII

Carla IV
NEUSTART NACH 1945
Mit seinem ersten Vorsitzenden nach dem Krieg, Carl Georg Gewers, hat nicht nur der Hamburger Segel-Club, sondern der deutsche Segelsport insgesamt den richtigen Mann zur richtigen Zeit an seiner Spitze. Schon Ende 1945 kann auf der Alster, ab 1946 eingeschränkt auch auf der Elbe wieder gesegelt werden, nachdem Gewers erreichte, daß die von den Engländern beschlagnahmten Boote und Yachten wieder freigegeben wurden. Auf dem Seglertag in Flensburg wurde Carl Georg Gewers zum Vorsitzenden des neugegründeten Deutschen Segler-Verbandes einstimmig gewählt. 1950 ist der Hamburger Segel-Club verantwortlicher Veranstalter der wieder belebten Kieler Woche. Carl Georg Gewers hat das Segeln in Deutschland wieder zu einem unabhängigen, bald auch wieder international anerkannten Sport gemacht.
ADMIRALS CUP SIEGER AUS DEM HAMBURGER SEGEL-CLUB
„Der Hamburger Segel-Club ist ein Club der Wander- und Fahrtensegler.“ so Hans Otto Schümann, der zwischen 1958 und 1999 Vorsitzender, danach Ehrenvorsitzender und bis zu seinem Tode 2014 Kommodore des Hamburger Segel-Clubs. Gleichzeitig war er der erfolgreichste deutsche Hochseesegler. Mit seinen Yachten „Rubin I“ bis „Rubin XV“ nahm er an allen großen Regatten, insbesondere der Cowes Week, der Nordseewoche und dem Admiral´s Cup, teil.
1973, 1985 und 1993 gewann Hans-Otto Schümann mit seinen Yachten, die immer den Namen „Rubin“ trugen, zusammen mit jeweils zwei Yachten aus anderen deutschen Clubs im Team diese inoffizielle Weltmeisterschaft im Hochseesegeln vor Cowes auf der Isle of Wight. 1997 belegte er mit dem deutschen Admiral´s Cup Team – „Pinta“ (W. Illbruck), „Tina-i-Punkt“ (T. Friese, HSC), „Rubin XIV“ (H.O. Schümann) Rang 2. in der Nationenwertung. 1999 bildeten drei Yachten des Hamburger Segel-Club das deutsche Team mit den Yachten „Rubin XV“, „MKcaffee“ und „Jeantex“. Dadurch ist der Hamburger Segel-Club die „Heimat des Admirals Cup in Deutschland“.
Hans-Otto Schühmann von 1956 bis 1969 und von 1973 bis 1984 Vizepräsident, von 1985 bis 1993 Präsident des Deutschen Segler-Verbandes, danach ebenfalls bis zu seinem Tode 2014 Ehrenpräsident. Das führte zu einer engen Bindung zwischen dem Hamburger Segel-Club und dem Deutschen Segler-Verband, die bis heute besteht.
ERFOLGREICHE SEGLERINNEN UND SEGLER
Ein weiteres Heighlicht: Thomas Friese aus dem Hamburger Segel-Club hat 1999 mit seiner rund zwölf Meter langen Rennyacht „Thomas-i-Punkt“ die Weltmeisterschaft in der Mumm-36-Klasse im Rahmen der Kieler Woche gewonnen. Damit ist Friese der erfolgreichste deutsche Skipper der letzten zehn Jahre: zum dritten Mal nach 1996 und 1997 konnte er den Titel in der Mumm-36-Klasse gewinnen, so oft wie kein anderer Skipper. Ein Riesenjubel an der Kieler Förd!
Mit Frank Schönfeld, Sven und Günther Naumann, Julia Pechstein, Wolfgang Goeken, Peter Langer-Langmaak, Florian Spalteholz, Jan Böttcher, Silke und Maren Hahlbrock, Marion Rommel und Bernadette Zipfel, Max und Karl Gurgel gewinnen Seglerinnen und Segler des Hamburger Segel-Club immer wieder Deutsche und Europa-Meisterschaften in diversen Jollenklassen und Seeregatten. Selbst der Katamaran-Erfolge sind im Hamburger Segel-Club zuhause: 2005 gewinnt Detlef Mohr zum 9. Male die Europameisterschaft in der Hobie 16 Klasse, mit dem Sieg 2001 in der Kieler Woche trägt er sich so in die Reihe der Bestenliste ein.
HAMBURGER SEGEL-CLUB ALS VERANSTALTER
Unzählige offizielle Deutsche-, Europa- und Weltmeisterschaften richtet der Hamburger Segel-Club seit Angebinn aus. Und doch kommt der Breitensport und das Fahrtensegeln nicht zu kurz. Das zeigen die einzigartigen Wettfahrten, wie die Summer Classics, die seit 23 Jahren mit den Klassik-Booten im August die Alster prägen, die mittwöchliche Känguruh-Regatta, die 2015 ihre 500. Wettfahrt segeln wird und die Alsterglocke, die einzige Langstrecken-Fun-Regatta auf der Alster.