EIN SOMMERNACHTSTRAUM….

31.07.2018 – ….wurde wahr auf der nächtlichen Alster. HSC-Drachensegler Robert Keckeis schreibt uns dazu: 

„Es gibt viele schöne Segelreviere auf der Welt. Eines hatten wir die Tage davor schon kennengelernt, als wir an der Küste von Marmaris Urlaub machten. Den Meltemi in der Ägäis haben wir natürlich auch – in all‘ seinen Windstärken – erleben dürfen. Nach vielen Tagen mit Windstärken um die 5-6 Bft. sehnten wir uns aber wieder nach der guten alten Alster, mit ihren manchmal unliebsamen Winddrehern.

So beschlossen wir Montagabend gegen 20 Uhr auszulaufen. Der Wind war geradezu ideal für einen Sundowner; die Alster spiegelglatt und bei 1-2 Bft zeigte sich das Revier von seiner schönsten Seite. Zwei Petroleumlampen sollten die Alsterdampfer auf Abstand halten. Sie leisteten gute Arbeit. Wir fuhren langsam in Richtung Cliff, wo wir gegen 23 Uhr ankamen. Auf die dortigen Gäste wirkten wir wohl eher wie ein Geisterschiff, so langsam und leise, wie uns der Wind dorthin schob. Noch immer hatten wir gefühlte 30 Grad und irgendwie kamen wir in diesem Augenblick unserem Traum und dem Gefühl sehr nahe, einmal auf der „Barfuß-Route“ um die Welt zu segeln.

Den Sonnenuntergang vom Drachen aus genissen…..

Als wir dann wendeten, frischte der Wind auf 2-3 Bft auf. Mittlerweile stand der Zeiger schon auf kurz vor Mitternacht. Ein letzter Alsterdampfer kam uns Steuerbord entgegen, fast schon auf Kollisionskurs. Hatte er unsere Positionslampen nicht gesehen? Die Frage klärte sich, als der Kapitän eine 180 Grad Drehung um unseren Drachen machte. Er wollte seinen Gästen und sich offensichtlich einen schönen Ausblick auf unser Boot bieten. Wenig später kam uns noch ein weiterer Segler entgegen. Während wir nur mit der Genua segelten, hatte er auch sein Großsegel gesetzt. Ein kurzes „Moin“ und schon verschwand er in der Dunkelheit.

Die Stimmung um diese Zeit auf der Alster – ich kann nur jedem Segler empfehlen, es bei diesem Wetter selbst zu erleben. Diese Stille, dieses Licht….. unbeschreiblich. Als dann schließlich auch noch der blutrote Mond im Osten aufging, war unser Sommernachtstraum Wirklichkeit geworden.“

Text und Fotos: Robert Keckeis