02.08.2022 – Endlich war es soweit. Nach vier Jahren Bauzeit wurde der Traum unseres Vorsitzenden Daniel Baum wahr und sein neues Schiff „ELIDA” wurde in Arnis an der Schlei getauft und zu Wasser gelassen. Eine Bildergeschichte.
Schon beim Betreten des Werftgeländes und der Slipbahn fiel die elegante und moderne Form von „ELIDA“ ins Auge. Eine wahre Schönheit ist da entstanden, aus Carbon und Holz. Leicht und schnell sollte sie sein und auch für Ausflüge taugen, so lautete Daniels Traum. Nun stand sein Traum auf der Slipbahn, und wartete in sein Element gleiten zu dürfen.
Am wahrlich breiten Heck prangt stolz der Stander des Hamburger Segel-Club. Die eleganten Steuerräder möchte man am Liebsten gleich selbst anfassen.
Auch an Deck bestimmt Holz und Eleganz das Bild.
Aufgeregt warteten die Taufpaten auf dem Bug.
Es war soweit, die Gangway wurde mit vereinten Kräften entfernt. Nun gab es kein Zurück mehr für alle die an Bord blieben.
Viele Freunde und Bekannte waren gekommen, diesen großen Tag mitzufeiern und dem Schiff, sowie dem Eigner Glück zu wünschen.
Daniel Baum begrüßte nun alle Anwesenden und bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen und natürlich bei allen Helfern und der Jan Brügge Bootsbau GmbH.
Die eigentliche Taufrede überließ er dem stellvertretenden Vorsitzenden des HSC Andreas Bollkämper. Seine sehr unterhaltsame Rede kann gern am Ende dieses Artikel in voller Länge gelesen werden.
Während seiner Rede übergab er Daniel so einige nützliche Dinge, einen Karton italienischen Wein, ein Holzwurm-Ex von Wolf-Dieter Jahn zur allgemeinen Bootspflege, extra leichte Zahnbürsten für die Crew damit außer dem Holzgeruch nicht andere Gerüche in die Nasen steigen, einen Flachmann mit Rum für verlorengegangene Rennen der auch in die schlanke Bilge passt und schließlich einen Rückspiegel damit man die zurückgefallenen Konkurrenten im Blick hat.
Nun war die Reihe an Jan Brügge, dem Werftchef und Bootsbauer (janbruegge.de). Er bedankte sich für diesen wirklich besonderen Auftrag, und die Ehre die „ELIDA” bauen zu dürfen. Natürlich galt sein Dank auch all jenen die bei diesem Bau mitgewirkt und das Boot in bester Handwerkskunst gefertigt haben.
Nach so vielen netten und unterhaltsamen Worten näherte sich die Zeremonie der eigentlichen Taufe. Das Schiff muss einen Namen haben. Wir kennen ihn nun schon. Daniel erzählte wie es zu dem Namen „ELIDA” kam. Zum einen setzt sich der Name aus „ELAN”, der so erfolgreichen Familienyacht, einer Swan 48, und „FRIDA” seiner Elb-H-Jolle, mit der er ebenfalls viele Erfolge auf der Alster und Elbe ersegelte, zusammen. Nach der Namensfindung stellte sich zudem heraus, „ELIDA” heißt auf isländisch „schnell segelndes Schiff”. Was für ein Omen.
Die teilweise von weit her angereisten Gäste lauschten gespannt den Worten und freuten sich auf die bevorstehende eigentliche Taufe und die Wasserung der „ELIDA”.
Natürlich war auch Daniels Vater Harald Baum, seines Zeichens Commodore des HSC, mit seiner Frau Undine gekommen, um diesem besonderen Ereignis beizuwohnen und seinem Sohn zu gratulieren.
Mit viel Mut, in immerhin 5 Metern Höhe, und mit dem schönsten Lächeln taufte Daniels Nichte Anouk „ELIDA” und wünschte ihr allzeit gute Fahrt und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.
Danach zerschlug Daniels Sohn Fritz gekonnt und mit voller Wucht mit seiner ungewohnten linken Hand, er hatte sich kürzlich beim Segeln an der rechten Hand verletzt, eine Flasche Pommery am Bug. „ELIDA” war getauft.
Nun rumorte es am oberen Ende der Slip und der Motor derselben wurde angelassen. „Elida” glitt langsam Richtung Wasser.
Aber was war das, ruckelnd blieb der Slipwagen stehen, es ging nicht weiter. Auch mehrere Anläufe halfen nichts. Es lag etwas auf der Slipbahn das das Weiterrollen verhinderte. Nun war guter Rat teuer.
Da das Befreien der „ELIDA” etwas länger dauerte nutzten die Gäste die Zeit unter dem Sonnensegel, um miteinander zu klönen und von der leckeren Suppe zu kosten.
Die gleich nebenan befindliche Gaststätte „Schleiperle” sorgte sich hervorragend um seine Gäste.
Dazu unterhielten Petra Thelen und Barbara Hörmann die Anwesenden mit schönen Melodien aus Jazz und Pop.
Schließlich kam ein Taucher, um der Sache auf den Grund zu gehen und fand tatsächlich einen größeren Fremdkörper mitten auf den Schienen der Slipanlage. Er befestigte starke Taue daran und …
so wurde mit vereinten Kräften ein etwas größeres Eisenrohr von den Schienen gezogen.
Dieser Übeltäter verzögerte die Wasserung der „ELIDA” um fast zwei Stunden.
Nun glitt auch die schöne „ELIDA” in ihr Element. Was für ein schönes Schiff! Nach dem Anlegen konnte jeder, natürlich ohne Schuhe, das Innere der „ELIDA” bewundern.
Tags darauf zeigte „ELIDA” bei ersten Schlägen auf der Ostsee was sie drauf hat.
So ein Schiff wie die „ELIDA” braucht keine Foils, sie fliegt auch so über das Wasser.
Bericht: Pepe Hartmann
Fotos: Jan Brügge Bootsbau GmbH, WD Jahn und Pepe Hartmann
TAUFREDE
„Lieber Daniel,
Es ist mir eine große Freude heute zum Anlass deiner Bootstaufe und im Namen des HSC ein paar Worte an dich zu richten. Als unser 1. Vorsitzender kannst du es ja schlecht selbst machen.
Vor 4 (?) Jahren hast du guten Freunden dein Handy gezeigt. Mit sensationellen Design und Entwürfen einer Rennyacht. Modern, breit, leicht und gleitfähig sollte sie sein.
Das genaue Gegenteil von deiner Familien Swan Elan, mit der du bis gestern, auch schon alles abgeräumt hast. Zuletzt, erst gerade eben, vor Helgoland und auf der Pantaenius Rund Skagen 2022. Nach Rating.
Die neue Erfahrung geht mehr in Richtung First Ship Home!
Eine Bauwerft zu finden war schwierig. Die wollen nur Serie. Und wer kann und mag Perfektionisten als Kunden? Also Werft kaufen und tolle Bootsbauer einstellen (Die Werft wurde nicht wirklich gekauft, sondern bekam den Auftrag. Anm. der Red.). Es wurde ein Preis ausgelobt, wieviel Dollar ein Kilo Gewichtsersparnis denn kosten darf. Schließlich bist du gut erzogen.
Das hat auch ein bisschen gedauert, jahrelang. Immerhin kommst du noch auf die Bahn, bevor du Altersboni für das neue Boot beanspruchen kannst. Rating soll es ja nicht wieder werden. Jetzt hilft nur noch vorne weg fahren. Ich bin sicher, du findest immer den richtigen, schnellsten Kurs.
Das macht es schwierig ein gutes Taufmitbringsel zu finden. An Bord kommt nichts, was wiegt und nicht schneller macht! Ausrüstung hast du auch schon – extra light – organisiert.
Na gut, ein Glas Rotwein trinken wir alle gern mit dir. Der kann ja auch in Hamburg im Keller lagern. Alte Reben aus Italien finden hoffentlich deinen Geschmack.
Fürs Boot haben wir auch ein paar Dinge: Ein Stander darf nicht fehlen.
Wolf Dieter hat ein Anti Wurm Mittel gekauft, damit du dieses Holzboot immer richtig pflegen kannst.
Mundgeruch ist beim Crewsegeln ein absolutes NoGo. Dafür bekommst du Zahnbürsten, selbstverständlich ohne Stil (wegen des Gewichtes!) und mit Carbonfasern!
Natürlich darf auch Rum nicht fehlen. Falls du dann mal nicht gewinnen solltest. Bei der flachen Bilge dieser Flunder natürlich nur als Flachmann.
Ein kleiner Rückspiegel, damit du auf dem richtigen Weg die Konkurrenz nicht aus den Augen verlierst.
Wir wünschen dir immer die berühmte Handbreit Wasser unter der Bleibombe.
Vor allem aber, wünscht der HSC dir, wünsche ich dir Spaß und Freude beim Segeln mit deiner Crew.
Im diesem Sinne erhebe ich mein Glas: Allzeit gute Fahrt Elida!”
Andres Bollkämper