01.09.2019 – Nach dem überwältigenden Erfolg des „Helga-Cup“ hat der NRV die Entwicklung zu neuen Formaten weiter ausgebaut und den „Helgahard-Cup“ ersonnen – ein Mann und eine Frau auf einem einfach zu segelnden Boot ohne Spi und Trapez. Fairer Wettkampf, gute Laune, zufriedene Teilnehmer/innen.
Um es vorweg zu nehmen: es hat wieder geklappt. Das Wetter war phantastisch, der Wind wehte fast durchgängig zwischen schwach und mäßig und die Sonne schien; da konnte die kurze Schauerbö am Sonntag der Freude keinen Abbruch tun. Der sehr ambitionierte Austragungsmodus (24 Boote, umpired fleetraces à 8 Crews, macht 270 Starts) konnte zwar absehbar nicht eingehalten werden, aber das ganze war so geschickt aufgesetzt, dass sich nach jedem Flight ein faires Endergebnis ermitteln ließ. Am Ende wurden es 6 Flights à 18 Rennen und einer à 9 (immer noch gigantische 117 Starts!), nach denen dann die ersten 8 der Rangliste in einem letzten Finallauf den Sieger ermittelten.
Und das wurden mit dem Australier David Chapman und seiner Vorschoterin Julia Röttger die einzigen „Ausländer“ im Feld! Das Titelfoto zeigt die glücklichen Sieger nach dem obligatorischen Bad in der Alster.
Wie schon bei „Helga“, war das Finale – natürlich mit Ziel vor dem NRV – am Ende ultraknapp. Noch am letzten Leefass vor Schwanenwik sah es so aus, als könne der Düsseldorfer Top-Bundesligist Jan Philipp Hofmann mit Lena Böhnke an der Vorschot das Ding nach Hause segeln, aber die Kreuz um die Hansa-Steg-Ecke bei NW hat es bekanntlich in sich und der völlig von Revierkenntnissen verschonte David hat sie einfach am besten hinbekommen. Kurz vor dem Ziel hätte Florian Haufe ihn beinahe noch abgefangen, aber Australier sind gut im Unterwenden…..Glückwunsch, tolle Leistung! Als beste HSC-Crew konnten sich Silke Basedow und Bastian Seibt Platz 7 erkämpfen.

…sowie Lina und Papa Martin (Platz 67) stehen für den Geist der Regatta!
Zum Schluss ein paar Erkenntnisse des Autors, der auch dabei war:
- Ab 60 verlieren die Bewegungsabläufe deutlich an Geschmeidigkeit.
- Wer die Tonne berührt, fängt sich ein Penalty. Diskussion erübrigt sich.
- Bundesligisten segeln ziemlich gut.
- Eine gute Reiterin kann man tatsächlich mit ein wenig Training zu einer ebenso guten Vorschoterin machen!
- Der Bremser sitzt immer hinten……
- Der Körper hat deutlich mehr Muskeln, als man gemeinhin denkt.
- Kentern ist zwar erfrischend, schadet aber dem Ergebnis.
Diese Liste eines für mich ebenso erfüllten wie lehrreichen Wochenendes ließe sich durchaus noch erweitern. Weiß ich jetzt Dank der Schiris doch auch endlich, wie ein Bundesliga-Penalty geht……Aber lassen wir es dabei, dass wir in keinem der 13 Läufe letzter geworden sind (mal von der Kenterung und dem verpennten letzten DNS-Rennen abgesehen), dass wir je einmal vor den „Big Guns“ Michi Ilgenstein und Klaus Lahme waren und dass wir am Ende immerhin noch 10 Teams hinter uns lassen konnten. Und ein Segelwochenende mit der eigenen Tochter, die daran auch noch einen Mordsspaß hatte – das ist sowieso unbezahlbar.
Vielen Dank dafür an die anderen Teilnehmer, die uns stets für voll genommen haben, an die Organisatoren und das Ziegelmayer-Team, an die Wettfahrtleitung unter HSCer Jens Hahlbrock und nicht zuletzt an die Schiedsrichter um HSCer Manuel Hünsch, die mit viel Weit- und Übersicht stets die richtigen Entscheidungen getroffen haben. Ach ja – und natürlich an meine Tochter Johanna, die jetzt so schön bunte Schienbeine hat…….
Auf ein Neues in 2020 – vorher wird aber trainiert, das sage ich Euch!
Hier die Ergebnisse.
Text: Andreas Borrink, Fotos: Sven Jürgensen (6x), Andreas Borrink (Titel)