30.05.2016 – Von unserer ehemaligen Clubkameradin Berit Schäfer (geb. Krazik) erreichte uns dieser schöne Bericht nebst Fotos.
„Von der Stegjolle, einem geklinkerten Arbeitsboot mit Außenborder, gesteuert von Herrn Georg Nowka, wurden die Puschen geschleppt.
Es war ziemlich schlechtes Wetter. Der Schlepp ging über Binnenalster und Alsterlauf zur Elbe. Auf der Elbe wurden wir von einem Lastkahn bis Lauenburg geschleppt. Der war leider so schnell, dass wir mit den Booten ins Gleiten kamen, das Wasser teilweise durch den Schwertkasten schwappte und wir höllisch aufpassen mussten, dass wir mit den Booten nicht aneinander stießen, da wir nebeneinander im Schlepp waren. Herr Nowka hatte das Bootsmesser in der Hand, um jederzeit das Schleppseil zu kappen, falls notwendig!
Heil in Lauenburg angekommen, ging es dann in den Elb-Trave-Kanal mit 5 (?) Schleusen. Auf halber Strecke wurde auf einem Heuboden übernachtet, Jungen links, Mädchen rechts! Zum Glück in trockenen Schlafsäcken, die von den Eltern im PKW dort hingebracht wurden und anschließend dann nach Ratzeburg ins Quartier. In Lübeck wurden die Puschen dann mit Hilfe der Segelkameraden vom Lübecker SV ein kleines Stück über Land getragen und in die Wakenitz gesetzt. Nun ging es im Schlepp auf der Wakenitz nach Rothenhusen. Wir mussten immer gut aufpassen, dass wir nicht ans Ostufer kamen, denn da war ja die DDR! In Rothenhusen wurden die Masten gestellt; dabei probierten einige unfreiwillig die Wasserqualität aus. Endlich segelten wir dann nach Ratzeburg auf den Domsee. Dort erwartete uns Herr Globert vom Eiscafé, wo unsere Liegeplätze waren und am Flaggenmast die HSC Flagge wehte. Geschafft!
Für mich war das ein einmaliges Erlebnis, an das ich mich bis heute gern erinnere!“
Ganz ähnlich berichtet aus Oldenburg unsere Goldnadelträgerin Karin Baatz, die das gleich zusammen mit ihrem Bruder Rainer (Berlin) runde 10 Jahre später – auf den selben Booten! – erleben durfte. Schlepp durch den Kanal, diesmal mit dem legendären „Onkel Berni“ Dornheim, links im Bild zu sehen auf seiner Barkasse „WaBeDo“.
Vielleicht sind diese Berichte ja eine Anregung für die zahlreichen, ehemaligen Puschensegler des HSC, die sich noch nicht gemeldet haben…….da schlummern gewiss noch viele Anekdoten und Fotos im Verborgenen!
Texte und Fotos: Berit Schäfer, Karin Baatz, Andreas Borrink