MIT RUBIX IN DER DÄNISCHEN SÜDSEE

19.06.2018 –  Fünf Seglerinnen aus ganz Deutschland machen sich auf den Weg, Treffpunkt „RubiX“ in Schilksee. Ankommen, kurze Begrüßung, anpacken. Ausstauen, verstauen, Segel anschlagen, Wetter checken, Steuermannsbesprechung, Route und Strategie aushecken, auslaufen, einsegeln, 2110 Start in eine unvergessliche Nacht.

Den Mai über war die RubiX an Land – ein kaputtes Vorstag und weitere Reparaturen zwangen sie zur Pause. Doch pünktlich zur Ærø Rund Regatta vom 8.-10. Juni gingen wir mit ihr an den Start.
Die Besonderheit war dieses Jahr nicht nur, dass die Regatta zum 25. Mal ausgetragen wurde, sondern auch, dass die RubiX mit einem reinen Frauen-Team nach Ærø segelte. Die Skipperin Neeskea Kriett und die Crew Anika Lippert (Hamburg), Sonja Endres (angereist aus Mainz), Carola Göhlich (eingeflogen aus der Schweiz) und Patricia Groß (Hamburg): alles erfahrene Seglerinnen, aber in dieser Zusammensetzung noch nie gemeinsam gesegelt, drei der Damen waren sogar das erste Mal auf der RubiX.

Im leuchtenden Abendrot hatten wir um 21:10 Uhr einen guten Start in der Strander Bucht vor Kiel und haben uns durch taktisch kluge Schläge schnell ins vordere Feld gesegelt. Als die Dunkelheit einbrach, fuhren wir in einer sternenklaren Nacht bei milden Temperaturen und 10 kn Wind Ærø entgegen. Aufgrund der Wetterbedingungen um Ærø entschied die Wettfahrtleitung in Schilksee die kurze Bahn nach Ærø zu nehmen. Nach 5:37:04 h gesegelter Zeit durchquerten wir als 20. von 138 gestarteten Schiffen morgens um 02:47 Uhr die Ziellinie. Danach hieß es, die Segel auftuchen, im Hafen ein Anlegebier trinken und schnell in die Kojen, denn die Kreuz nach Ærø war doch lang.

Zur Feier des Tages gab es den Ærø-Rund-Rum aus der gewonnenen Karaffe.

Samstag wurde in Marstal bei sommerlichem Wetter entspannt – kleiner Stadtrundgang, Eis essen, Baden am Südstrand; allein das ist schon ein Anreiz für eine Regatta in die dänische Südsee. Bei der Siegerehrung am Samstagabend kam dann die große Überraschung: Mit der Leistung von der Nachtregatta waren wir nicht nur nach berechneter Zeit mit 5:21:56 h als schnellstes Boot in ORC im Ziel und gewannen somit den ersten Preis in der ORC-Gruppe, sondern waren theoretisch auch Gewinnerinnen des Wanderpreises. Doch die Marstal-Lampe ging schon 2015 an die RubiX und da dieser Preis nur einmal pro Skipper/Schiff vergeben wird, ging der Wanderpreis ebenso verdient an Hasso Hoffmeister, der Double-handed mit der „Huskey“ segelte. Doch wir durften uns noch ein weiteres Mal sehr freuen, denn den MERMAID-Preis für besondere Leistungen einer Steuerfrau oder weiblicher Besatzungen haben wir ebenfalls gewonnen.

Am Sonntagmorgen zur Rückregatta nach Kiel wehte der Wind von Nord, also Start unter Spinnaker. Adrenalin pur, da wir zuvor noch nicht zusammen unter Spi gesegelt sind. Im Startfeld von 128 Schiffen legten wir einen mäßig guten Start hin und sahen sehr viele Schiffe vor uns segeln. Strömung, Wind, optimaler Segeltrimm und die Idealroute zum Ziel immer fest im Blick, kämpften wir uns immer weiter nach vorne – der Racemode war wieder aktiviert. Der Regen auf den letzten Meilen tat der guten Stimmung auf der Kante keinen Abbruch. Nach gut viereinhalb Stunden kamen wir im Gesamtfeld von 128 Schiffen als 45. ins Ziel.

Zurück im Hafen blicken wir auf ein sehr schönes Wochenende zurück und sagen: Marstal, wir kommen wieder. Und die RubiX mit fünf Seglerinnen an Bord? Das ist eine erfolgreiche Kombination.  Oder vielleicht die neue Erfolgsformel!?

Text: Anika Lippert, Neeskea Kriett, Fotos: Carola Göhlich

Foto Titel: Die Siegerinnen der ORC-Gruppe und des Mermaid-Preises.