„RUBIN” VOR CUXHAFEN GESUNKEN

13.08.2020 – Die DGzRS-Seenotretter haben in der Nacht vier Männer und drei Frauen aus einer Rettungsinsel vor Cuxhaven geborgen. Ihre gesunkene „Sharki” segelte unter polnischer Flagge. Als „Rubin” hat sie 1973 den Admiral’s Cup gewonnen.

Berühmte Yacht unter HSC-Flagge

Bei der „Sharki” handelt es sich um die legendäre ehemalige „Rubin”, die 1973 zusammen mit „Saudade” und „Carina III” erstmals für Deutschland den Admiral’s Cup gewonnen hat. Skipper war der 2014 verstorbene langjährige 1. Vorsitzende und Commodore des Hamburger Segel-Club und Präsident des Deutschen Segler-Verbandes, Hans-Otto Schümann. Die Yacht wurde vom renommierten amerikanischen Designbüro Sparkman&Stephens entworfen und lief 1972 bei der deutschen Burmester Werft vom Stapel.

2002 wurde die Yacht einer Generalüberholung unterzogen und fährt seitdem beim Yacht Klub Polski Szczecin unter polnischer Flagge. Regelmäßig wird sie mit Chartercrews besetzt.

Die ex “Rubin” segelt seit 2002 als “Sharki” unter polnischer Flagge. © Yacht Klub Polski Szczecin

Notruf aus dem Fahrwasser vor Neuwerk

Die Seenotretter der Station Cuxhaven haben in der Nacht zu Mittwoch in einem dramatischem Einsatz sieben Segler aus einer Rettungsinsel vor Cuxhaven geborgen, nachdem die „Sharki” kurz zuvor gesunken war.

Um kurz vor 23 Uhr ging der Notruf bei der Küstenfunkstelle der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) ein. Eine Frau berichtete, dass sie sich mit sechs weiteren Seglern auf der Yacht „Sharki“ befände, die sehr schnell sinken würde. Die von ihr angegebene Position befand sich mehrere Seemeilen vor Cuxhaven.

Der Seenotrettungskreuzer „Anneliese Kramer“ der Station Cuxhaven und das Tochterboot „Mathias“ machten sich auf den Weg zum Unfallort. Auch das Küstenstreifenboot „Bürgermeister Brauer“ der Wasserschutzpolizei Hamburg lief laut Angaben der DGzRS sofort aus.

Gekentert und untergegangen

Über „Bremen Rescue Radio“ wurde die umliegende Schifffahrt informiert. Kurz darauf meldete sich der Kapitän des belgischen Frachters „Fast Sam“, der die Segelyacht gesichtet hatte. Sie hatte schon schwere Schlagseite. Wenig später mussten sich die Segler in die Rettungsinsel retten als „Sharki“ kenterte und unterging.

Der 90 Meter lange Frachter blieb in der Nähe der Rettungsinsel. Die Tochterboote des Seenotrettungskreuzers und des Polizeibootes sicherten die Rettungsinsel und die Schiffbrüchigen wurden gegen 23.30 Uhr auf das Boot übernommen. Die „Bürgermeister Brauer“ nahm die Rettungsinsel in Schlepp.

Die Schiffbrüchigen – vier Männer und drei Frauen – wurden von den Seenotrettern mit heißem Tee und trockener Kleidung versorgt. Bis auf den Schrecken und eine kleinere Schnittverletzung eines Seglers sind die sieben mit dem Schrecken davongekommen, heißt es in der DGzRS-Meldung.

Fahrwassertonne gerammt

Die Crew aus Polen gibt an, dass sie etwa fünf Seemeilen westlich von Cuxhaven vermutlich mit einer Fahrwassertonne kollidiert sei. Die 15 Meter lange „Sharki“ befand sich auf dem Weg vom Nord-Ostsee-Kanal nach Helgoland. Nun liegt sie 16 Meter tief auf Grund. Sie muss von den Eignern schnellstmöglich geborgen werden, da sie an dieser Stelle eine Gefahr für die Schifffahrt darstellt.

Bericht: Segelreporter.com / Carsten Kemmling
Titelfoto: Werner Schilling/dpa