SOLE MEETS 12mR

11.06.2018 – Mit der Seezunge zu den 12mR-Regatten in Dyvig und Glücksburg!

Nachdem die Einladung kam, auf der “Chancegger” – einer modernen 12mr Yacht von 1969 – segeln zu dürfen, war klar, dass ich auf eigenem Kiel anreisen würde. Also Ole anrufen und die Seezunge auf den Trailer und ab nach Glücksburg. Im Juni ist es lange hell, also schnell das Boot aufbauen und abends ging es dann noch los mit achterlichem Wind aus der Förde. Nachts um zwölf dann fest in Sonderborg, bisschen schlafen um dann morgens  früh durch die Brücke. Wo ist bloß der Chip für meinen E-Motor? Mist! Irgendwo im Chaos verschollen. Also unter segeln ab durch die Brücke. Der Brückenwärter fand das nicht so witzig und hat die Brücke einfach vor mir geschlossen und mich mit nicht jugendfreiem Gepöbel bedacht. Egal, Mast legen, durchpaddeln, Mast stellen und weiter. Der Als Fjord empfängt mich mit Gegenwind und lauter 12mr Yacht weit, weit weg in Luv. Hilft nix, kreuzen. Ist ja auch Training für die Mittwochsregatta. In Dyvig lege ich mich einfach direkt vor dem Hotel hin. Perfekt! Nachmittags dann noch Training auf der Chancegger. Noch klappt nicht so richtig viel und morgen soll es ordentlich wehen. Das kann ja lustig werden. Dem Eigner Jose de la Vega ursprünglich aus Argentinien und jetzt in Australien lebend, kann es die gute Laune nicht verderben.

Der nächste Tag bietet den starken Wind, wie angesagt. Mit Fock und vollem Groß geht es los. Da man mich als kräftig eingestuft hat, werde ich an den Mast beordert. Lange nicht gemacht, geht aber noch. Spi hoch, Genua runter, Toppnant in der Halse fahren, Genua hoch, Spi runter und direkt weil “man hat ja nichts zu tun an der Kreuz” ab in den Keller und Spi packen. Spi fertig und hoch damit. Five boatlengths to windward mark. Spi anbauen, Spibaum hoch und der Spaß geht von vorne los. Gibt es eigentlich ein Sauerstoffzelt auf diesen Booten? Egal, wir segeln mal echt schlecht. Dafür sind die Abende im Dyvig Badehotel umso schöner.

zünftige Trachtenkapelle in Dyvig

Mittwoch geht es dann wieder Richtung Glücksburg. Schon wieder muss ich für die Mittwochsregatta trainieren und den Als Fjord aufkreuzen. Ich mache mich also direkt nach dem Frühstück auf den Weg. Die 12mr Yachten haben noch ein wenig Zeit, sind ja auch schneller. Ich komme am Eingang vom Als Sund mit den 12mr Yachten an. „Heti“ schleppt mich durch den Kanal. Die kleine Seezunge zwischen den ganzen Schönheiten.

die alte Dame „Heti“ kommt von achtern auf!

Vor dem Hafen weht es mal ganz ordentlich. Schnell nach was zu naschen und trinken aus der Kajüte geholt, segel hoch und ab geht die Post. Pinne loslassen ist bei diesen Bedingungen nicht so angesagt. In Glücksburg angekommen, werde ich ungläubig angeschaut, wieso ich denn schon da bin. Das iPad sagt max. Speed 7kn und im Durchschnitt 5,5kn.

Start der 12er!

Donnerstag geht es wieder los für die jetzt schon 12 12mr Yachten mit drei Wettfahrten. Zum Glück weht es die längs der Förde, so dass die Kurse nicht ganz so kurz sind. Wir werden auch besser und es fängt an Spaß zu machen Manöver zu fahren. Clubkamerad Klaus kurbelt auf der Trivia an der Genua was das Zeug hält. Wenn man an die 2m groß ist, bleiben einem die leichten Jobs irgendwie vorenthalten. Dafür ist er deutlich erfolgreicher mit einem dritten Platz.

Black Magic…….

Robbe & Berking fahren wieder ordentlich auf, so dass die Abende nicht langweilig werden. Immer ist etwas angesagt und ich bin froh mich einfach mal auf mein Boot zurück ziehen zu können.

„Plastic Fantastic“ (der einzige GFK-12er!) mit Mann im Top

Am Sonntag sind Gewitter angesagt, so dass definitiv nur eine Wettfahrt gesegelt wird. Na dann, mein kleines Heim für eine Woche wieder auf den Trailer gepackt und ab geht es nach Hause. Demnächst ist ja wieder Mittwoch!

Seezunge vor stilvoller Kulisse.

 

Text und Fotos: Stefan Zeyse