WAS FÜR EIN WOCHENENDE!

28.05.2018 – Tropische Temperaturen bei perfektem Wind und dann noch an einem Wochenende sind ja schon ungewöhnlich genug auf der Alster, doch das letzte toppte das ungewöhnliche in ein außergewöhnlich.

Wir trafen uns Samstag und Sonntag für das letzte Helga-Cup-Training. Aber nicht einfach nur so. Nein, wir hatten das große Glück zwischen 11 weiteren J70 Boote trainieren zu dürfen, darunter die Segel-Bundesliga Cracks aus dem HSC, NRV und anderen Vereinen, sowie anderen Helga-Crews. Eine kleine Sensation im Segelsport konnte auf dem Wasser beobachtet werden: ein gender-balanced Feld.

Startübungen direkt vor dem HSC

Speziell für Trainingszwecke lagen Starttonnen direkt vor dem HSC aus und los ging’s: Start, Start, 2 Runden up and down, Start, Start, 2 Runden up and down – in einer Endlosschleife. Pausen? Werden eindeutig überbewertet. Verbesserungspunkte werden kurz zwischen Start und Start diskutiert. Die Rollwende klappt nicht wie gewünscht. Die ist mir auch im Laser bisher ein Rätsel geblieben. Wie machen es die Profis? Die Crew von Carsten Kemmling pumpt in Lee, soweit sind wir konform, dann greift eine große Hand auf die Bordkante und das Boot macht den gewünschten Sprung. Moment, wie war das?  

Okay, weiter. Start, Start, 2 Runden. Dabei zeigte sich die Alster wie sie ist: super Windverhältnisse, Böen, Flauten, ein Regatta-Feld, viel zu viele Segelschulboote, Tretboote, Alsterdampfer und seit neuestem jede Menge Stand-up Paddlers mitten drin. Für meine drei Mitseglerinnen, die die Alster nicht kennen, eine echte Herausforderung. Weiter. Start, Start, 2 Runden. Timing üben. Für zumindest einen ungeübten Segler führte das zu undurchdachten Manövern mit Folgen. Was für ein Segeln! Wie wünschte ich mir, vor den vielen Berichten über Segel-Bundesliga einmal solch ein Wochenende erlebt zu haben! Was für ein tolles Boot, diese J70. Man muss es gesegelt sein, so ein Training miterlebt haben, den Muskelkater spüren an Stellen, die man vorher nicht kannte und die blauen Flecken zählen.

Die Hanseatic Sailing Chicks: Neeskea, Nadine, Sybs und Skipperin Christina

Wir – alle vorher noch nie auf einer J70 gesegelt – sind zu echten J70-Fans mutiert und die Frau im Gennaker ist längst eine von uns. Ligareif sind wir leider noch nicht, aber für den Helga-Cup am kommenden Wochenende sind wir bestens vorbereitet!

Danke an alle Crews, an Sven Jürgensen für die Foto und ganz besonders an Stefan Paul, der uns sein Boot zur Verfügung stellte.

Text: Sybs Bauer, Fotos: Sven Jürgensen