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Sehr geehrter Herr Bürgermeister,
Sehr geehrte Mitglieder der Hamburger Bürgerschaft,
wir, die Unterzeichner dieser Petition, wenden uns mit großer Sorge gegen die Pläne der Hamburger Hochbahn AG, Teile der Außenalster langfristig für den Bau der U5 als Baustelleneinrichtungsfläche zu nutzen.
Begründung:
Die geplante Zuschüttung von bis zu 50.000 Quadratmetern Wasserfläche und die damit verbundenen Baumaßnahmen bedrohen die Außenalster in mehrfacher Hinsicht:
Ökologische Auswirkungen:
- Massive Störung des sensiblen Ökosystems der Alster
Gefährdung (teilweise Vernichtung) des Lebensraums zahlreicher Tier- und Pflanzenarten - Risiko der Gewässerverunreinigung durch Bauarbeiten
- Die notwendigen Ramm- und Verdichtungsarbeiten würden erhebliche Erschütterungen und Störungen im gesamten Wasserköper verursachen und das aquatische Ökosystem nachhaltig schädigen
- Durchgehende Beeinträchtigung durch Lärm und Erschütterungen über einen Zeitraum von 10 Jahren durch den Baubetrieb auf der Fläche
- Gefahr der Gewässerverunreinigung durch den Baubetrieb mit Lagerung und Verwendung wassergefährdender Stoffe sowie Betriebsstoffe für Baumaschinen, schwere LKW und Produktionsanlagen in unmittelbarer Gewässernähe
Stadtbild und Erholungswert:
- Zerstörung einer der schönsten Sichtachsen Hamburgs für mindestens zehn Jahre
- Beeinträchtigung des denkmalgeschützten Alster-Ensembles
- Erhebliche Minderung des Erholungswertes für Anwohner und Besucher
- Industriecharakter durch Baucontainer, Betonsilos und schwere Maschinen
- Durchgehende Beeinträchtigung durch Lärm und Erschütterungen über einen Zeitraum von 10 Jahren durch den Baubetrieb auf der Fläche
Sport und Freizeit:
- Massive Einschränkungen für den Wassersport und
Behinderung der traditionsreichen Segel- und Rudersportaktivitäten - Verlust von Trainings- und Wettkampfmöglichkeiten
Technische Bedenken:
- Die geplanten Spundwände und Aufschüttungen (ca. 3 Meter über dem Wasserspiegel) erfordern extensive Rammarbeiten
- Erschütterungen durch Verdichtungsmaßnahmen werden sich im Gewässer weiträumig ausbreiten
- Risiko von Grundwasserveränderungen und Instabilitäten, insbesondere im Gebiet der gesamten Uhlenhorst
- Gefahr der Sedimentaufwirbelung mit langfristigen Folgen für die Wasserqualität
Wir fordern den vollständigen Verzicht auf die Nutzung der Aussenalster als Baustelleneinrichtungsfläche sowie die Prüfung alternativer Standorte, auch mit ggf. weiteren Transportwegen, insbesondere:
- Bereits versiegelte Flächen
- Vorhandene Industrieareale
- Temporäre Nutzung von Straßenflächen
- Baubetriebliche Optimierung der Flächengrößen
Wir fordern transparente Kommunikation sowie
- Offenlegung aller Planungsalternativen
- Frühzeitige Einbindung von Bürgern und betroffenen Verbänden
- Detaillierte Umweltverträglichkeitsprüfung
- Berücksichtigung des Natur- und Denkmalschutzes
- Einhaltung aller Schutzbestimmungen
- Keine Kompromisse zu Lasten der Umwelt
- Erhalt des historischen Stadtbildes
- Insbesondere ist bei der Umweltverträglichkeitsuntersuchung, technischen Planung und den öffentlich rechtlichen Genehmigungsverfahren zu berücksichtigen, dass es sich bei den Flächen für die Baustelleneinrichtung über einen Zeitraum von 10 Jahren und mehr, materiell nicht mehr um eine „temporäre“ Einrichtung handelt, sondern die Beeinträchtigungen über viele Jahre wirksam sind.
Es gibt ein sehr zutreffendes Zitat des Umweltsenators Kerstan: „Natur- und Landschaftsschutz sind kein Selbstzweck“ …dadurch erhalte und sichere man ein wohnungsnahes, naturnahes Umfeld, „schaffen wir Natur in der Stadt“. Wie wichtig solche Erholungsgebiete sind, zeigte sich gerade in Corona-Zeiten, „wo viele Hamburgerinnen und Hamburger die Naturschutzgebiete und Parkanlagen unserer Stadt verstärkt aufsuchen und dabei neu kennen- und lieben lernen.“
Der Bau der U5 ist für Hamburg wichtig, darf aber nicht zu irreversiblen Schäden an einem der wertvollsten Naturräume unserer Stadt führen. Dort wo die Aufschüttung sein wird, gibt es keinen Lebensraum mehr. Er ist schlicht weg. Unwiederbringlich.
Die Alster ist nicht nur ein Gewässer, sondern das Herz Hamburgs und prägendes Element unserer maritimen Stadtidentität.
Wir appellieren an Sie: Schützen Sie dieses einzigartige Natur- und Kulturerbe und finden Sie alternative Lösungen für die Baustelleneinrichtung der U5.