Zum 14. Mal jährt sich unsere, man kann schon sagen, traditionelle Reise mit unserem Sharpie NoWo2 an die bayerischen Seen. Wir sind Wolfgang Frank und Norbert Steiner, mittlerweile 25 jährige Mitglieder des HSC.
In diesem Jahr war unsere Reise zweigeteilt. Ende Juni nahmen wir an der Geheimrat Kustermann Gedächtnis Regatta teil. Ausrichter hier der Bayerische Segel Club. Um beim anschließenden Wochenende die traditionelle Münchner Woche zu segeln gemanaged vom DTYC.
Wie schon gewohnt, eine herzliche Aufnahme beim Bayerischen. „Natürlich dürft Ihr aufgetakelt in der Bucentaur Halle liegen“..also in der historischen Bootshalle für Prunkschiffe der bayerischen Fürsten.
Zum Sportlichen:
Die Geheimrat Kustermann Gedächtnis Regatta ist eine Langstrecken Regatta, die den Namen verdient. Die Luv-Tonne liegt im nirgendwo, am Ende irgendwo Höhe Tutzing. Los ging es mit einem gemeinsamen Start von ca. 120(!) Booten. Wir waren 5:30 Stunden unterwegs, die letzten kamen nach 8.5 Stunden ins Ziel unter dem Beifall der schon Freibiertrinkenden. Die Winde kannten wir von der Alster. Mal so mal so. Deshalb vielleicht auch unsere Platzierung als erste bei den Jollen. Mit nach Hause nahmen wir Müsli-Schalen – andere sagten, die wären auch gut für Hund oder Katze. Der Abend klang mit Freibier, nettem Essen und Klönschnack unter Seglern aus.
Übrigens, Geheimrat Kustermann hat sich herausragend um den bayerischen Segelsport verdient gemacht. Bemerkenswert, er war der erste Bayer, der bei der Kieler Woche dabei war.
Die Münchner Woche hat eine lange Tradition aus dem Starnberger See und ist ausgeschrieben für Holzboote. Veranstalter Deutscher Touring Yacht Club. Übrigens fing alles vor 14 Jahren wegen dieser Veranstaltung an. „Holzwürmer fahrt mal nach Tutzing“ und wir folgten dem Ruf. Und in diesem Jahr 3 Wettfahrten an 2 Tagen mit bestem stetigen Wind. Erwähnenswert sei noch die sogenannte Startbereitschaft an Tag 2 mit Weißwurst, Brezn und einem Kaltgetränk. Sportlich für uns wieder ein Erfolg, Sieger in unserer Klasse. Zum dritten Mal konnten wir das schöne Holzbrett mit den Metalltafeln mit nach Hause nehmen.
Im zweiten Teil der Reise waren wir Teilnehmer bei der Goldpokal Regatta, ausgeschrieben vom Bayerischen Yacht Club. Angesagt waren drei Wettfahrten, am Ende waren es zwei wegen des einschlafenden Windes. Auch hier hatten wir ein gutes Händchen und belegten in unserer Gruppe der Boote ab YS 100 den ersten Platz.
Am darauffolgenden Tag der Vidi Cup, veranstaltet vom Münchner Yacht Club. Den Start abgeschaut vom HSC im Känguruh-Format. Die langsamen Boote zuerst, zum Schluss die schnellen. Unter 49 Startern belegten wir einen für uns ausgezeichneten 11. Platz.
Am folgenden Wochenende gings zum Ammersee, 30km über den Berg Richtung Westen. Und hier das Kontrastprogramm. Nicht mehr bei den renommierten und großen Clubs am Starnberger See sondern ländlich und klein beim Ammersee Yacht Club in Riedenau.
Aber nicht weniger schön. Die Bewirtung wurde von den Mitgliedern liebevoll gestaltet. Bier gab`s aus dem Kühlschrank für kleines Geld. Frühstück mit Semmeln und Kaffee servierten und verkauften die Mitglieder. Abends gabs Spanferkel und ausreichend Freibier.
Zum Ausklang wurde im Bootshaus eine Bar aufgebaut. Spritz und GinTonic gingen über den Tresen und alle kamen auf ihre Kosten und natürlich, die Gespräche wurden intensiver.
Es wurde auch gesegelt, auf historischem Kurs, gestartet mit einer Bienenkorb Startmaschine. Alle ausgeschriebenen vier Wettfahrten wurden gesegelt. Eine Besonderheit: Früh morgens kommt der Südwind zum Ammersee. Also früher Start um 9Uhr. Und Ja, der Wind war da.
Ein 7.Platz für NoWo, das beste Ergebnis, dass wir dort je erzielt hatten. Dafür gabs ein Bierkrug aus Ton. Die Begeisterung unserer Frauen ob des Pokals hielt sich in Grenzen.
Unsere jährliche Bayernreise bedeutet für uns nicht nur herausforderndes Segeln, wir nutzen die Zeit um kulturelle, touristische und kulinarische Highlights zu erleben. Über allem steht aber die inzwischen gewachsene Freundschaft mit vielen Seglern und Nichtseglern. Wie schön ist es zu hören, wenn wir dann wieder auf den Hof fahren und es heißt:
Wie schön…. Die Hamburger sind wieder da!
Bericht und Bilder: Wolfgang Frank