Im Großen Saal des Hamburger Rathauses wurde am 10.02.2023 zum 16. Mal der „German Offshore Award“ an Deutschlands beste Hochseeyacht vergeben.

Der Preis ging an Carl-Peter Forsters TP52 “Red Bandit”. Der Hamburger Felix Scheder-Bieschin wurde mit dem Lifetime Award geehrt, der Jugendpreis gewann die Crew der “Wings of Wismar”. Auch Susann Beucke meldet sich per Video zu Wort.

Die „Red Bandit“ setzte sich unteranderem auch gegen Daniel Baum und seine ELAN durch. Durch den Sieg beim  „Pantenius Rund Skagen“ war er einer der fünf Anwärter auf den Award.

Die richtigen Worte für die Laudatio wählte Max Gurgel:

„Die ELAN ist eine Instanz bei Pantaenius Rund Skagen, der anspruchsvollsten Langstrecken Regatta Deutschlands. (Abgesehen von der Baltic-500, die ja Double Handed gesegelt wird.)

Beim Pantaenius Rund Skagen im letzten Jahr setzte sich das Team der ELAN mit Skipper Daniel Baum eindrucksvoll gegen sehr starke Offshore Prominenz durch und gewann über alles. Dabei wurden zwei sehr hochkarätige Teams auf die Plätze zwei und drei verwiesen:

  • Die späteren Double Handed Weltmeister von der JPK 10.30 HINDEN von Jonas Hallberg
  • Und die amtierenden ORC Weltmeister der Mills 45 HALBTROCKEN 4.5 von Michael Berghorn

Man könnte jetzt anfangen umfangreiche Überlegungen anzustellen:

  • Welche Rating-Vorteile ein 16 Tonnen schweres Sparkman & Stephens Design von `72 mit einer Age Allowance von knappen 0.5% gegenüber moderneren Konstruktionen hat
  • oder bei welchen Bedingungen dieses klassische Design bestimmte physikalische Vorteile hat.

ABER, dieses Rund Skagen wurde nicht aufgrund von irgendwelchen Ratings gewonnen!

Ich sage immer: Man darf beim Setup rating-mäßig keine Dummheiten machen und um vorne mitzufahren ist es sicherlich auch nötig, dass das Boot einigermaßen gut „in die Formel passt“.

ABER: Die besten Rating-Tricks sind immer noch die, die das Rating gar nicht ändern:

  • schnelle Segel
  • ein schnelles Unterwasserschiff
  • und eine sehr schlaue Crew

Maßgeblich für den Erfolg der ELAN sind zwei Faktoren:

  1. Die langjährige Optimierung des Bootes, das immerhin schon seit `89 von der Familie Baum gesegelt und seitdem liebevoll immer weiter verbessert wird!
  2. Und die herausragende seglerische und insbesondere strategische Leistung der extrem erfahrenen Crew

Sprich: Wenn ein schnelles Boot schnell gesegelt wird und dann auch noch in die richtige Richtung, dann ist großes möglich! ;-)

Das Rennen begann relativ zügig mit Spi- und Reach-Kursen entlang der Nordseeküste, später in der Jammerbucht nahm der Wind deutlich ab und es wurde gekreuzt. Die ELAN musste HINDEN pro Stunde ca. 1 Minute abnehmen. An der Tonne vor Skagen nach ca. 36 Stunden lag die ELAN gesegelt nur 26 Minuten vor HINDEN – war allerdings auch 10 Minuten später gestartet: macht also 36 Minuten. Sprich: Das Rennen war total offen und das nach einem guten Mix aus unterschiedlichen Bedingungen.

Entschieden wurde das Rennen im Gegenstrom nördlich der Großen-Belt-Brücke, wo sich die ELAN als einzige ganz östlich gehalten hat und über Grund über lange Zeit signifikant schneller fahren konnte als die Konkurrenz!

Am Ende siegte die ELAN in der Gesamtwertung vor der Hinden mit guten 2 Stunden und 9 Minuten Vorsprung gesegelt und ca. 46 Minuten berechnet.

Rund 20 Stunden nach der ELAN kam das Schwesterschiff, die Swan 48 „Dantes“ vom DHH ins Ziel und belegte damit Platz 30 von 31 ins Ziel gekommenen Schiffen.

Wie gesagt: Eine Swan 48 zu segeln allein reicht nicht für den Sieg! Da gehört ein „kleines Bisschen“ mehr dazu ;-)

In diesem Sinne gratuliere ich dem Team der ELAN mit Skipper Daniel Baum herzlich zum Gesamtsieg bei Pantaenius Rund Skagen 2022 und zur Nominierung zum German Offshore Award!“ – Max Gurgel

Der Hamburger Segel-Club gratuliert allen nominierten Teams und Yachten, Felix Scheder-Bieschin und vor allem dem Gewinner des 16. German Offshore Awards dem Team „Red Bendit“. Wir sind gespannt, wer nächstes Jahr um den Titel kämpft.

Pressemitteilung

Laudatio: Max Gurgel
Bericht: Lea Beele
Bilder: Tati, GOOA

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