Nach 22 Jahren Pause findet in Südengland vor Cowes/I.o.W. vom 17.7. bis 1.8. wieder der Admiral’s Cup statt. Erstmals 1957 alle zwei Jahre ausgetragen, galt diese traditionsreiche Regattaserie lange als inoffizielle Weltmeisterschaft im Hochseesegeln. 2003 war dann erstmal Schluß – die altbewährte IOR-Formel hatte ihren Höhepunkt überschritten und konnte den Ansprüchen und Möglichkeiten des modernen Yachtdesigns nicht mehr gerecht werden. Man versuchte es mit der neuen IMS-Formel, die aber irgendwie nie richtig funktioniert hat und letztlich zum Ausbleiben der Teilnehmer und zum vorläufigen Ende der Veranstaltung führte.

In der goldenen Ära der IOR-Formel trug sich auch das deutsche Team insgesamt viermal in die Siegerlisten ein. Yachtnamen wie „Pinta“, „Saudade“, „Container“ und „Outsider“ erinnern an diese großen Erfolge. Aus Sicht des HSC war es aber vor allem die „Rubin“ unseres langjährigen Vorsitzenden und Kommodore Hans-Otto Schümann, die wesentlich zu dreien dieser Siege beitrug (’73, ’85 und ’93). Als Teamchef und Skipper seiner Yacht führte er die jeweiligen Teams in den Wettbewerb und belegte stets auch selbst vordere Plätze. Bis heute ist Hans-Otto Schümann wegen seiner Verdienste um den Yachtsport neben Kaiser Wilhelm II das einzige deutsche Mitglied der elitären Royal Yacht Squadron, in die man nur berufen werden kann!

Hans-Otto Schümann (links) mit Willi Illbruck

Aber auch andere HSCer standen hinter den Erfolgen der deutschen Teams. Neben den „Rubineros“ wie Jochen Wiese und Uli Tischendorf – um nur zwei zu nennen – war es auch unser aktueller stellv. Vorsitzender „WD“ Jahn, der als Co-Skipper der „Sabina“ 1983 maßgeblich zum Erfolg des deutschen Teams beitrug. 1985 segelte WD auch erfolgreich beim Admiral’s Cup für das Österreicher Team um Willi Illbruck.

Wo früher drei Yachten unterschiedlicher Größe (z.B. zwei „Eintonner“ und ein „Fiftyfooter“) ein Team bildeten, sind es heute nur noch zwei (36-44ft und 45-56ft). In den Crewlisten findet man sowohl reine Amateure als auch viele bekannte Profis mit jahrzehntelanger Offshore-Erfahrung. Als Beitrag zur Chancengleichheit ist vorgeschrieben, dass die Crews ein weibliches und ein Mitglied unter 25 Jahren beinhalten müssen.

Insgesamt 15 Teams werden ab Donnerstag zunächst auf dem Solent und später auch im Kanal und der Irischen See in mehreren Wettfahrten unterschiedlicher Länge um den begehren Cup kämpfen. Auch drei deutsche Teams sind am Start, darunter die „Elida“ unseres Vorsitzenden Daniel Baum, die im Team mit der „Edelweiss“ vom Segel-Club Oevelgönne antritt. Die 2022 getaufte „Elida“ ist das einzige Holzboot („Cold Molded“ aus vier lagen Furnier) in der Flotte, womit sie den „Schönheitspreis“ eigentlich schon in der Tasche haben sollte. Aber auch die Performance auf dem Wasser ist vielversprechend und die „Elida“ hat bereits mit vorderen Plätzen und Siegen auf Nord- und Ostsee auf sich aufmerksam gemacht.

Daniel Baums „Elida“

Ebenfalls dabei ist Max Gurgel aus dem HSC, der als Skipper und „Yacht-Tuner“ auch schon einige Erfolge vorzuweisen hat. Er findet sich in der Crewliste der „Imagine“ aus Greifswald und wird an Bord den Großtrimm übernehmen.

Max Gurgel (zweiter von links) mit Crew auf Hans-Ottos gestifteter RubiX

Drücken wir Daniel und seiner Crew also die Daumen, dass sie auf den Spuren der Rubineros und der Legende Hans-Otto Schümann ein achtbares Ergebnis erreichen können. Der Druck ist sicher groß und von einem weiteren Sieg zu träumen, wäre wohl vermessen.

Aber man weiss ja nie…….wir werden berichten!

Bericht: Andreas Borrink
Fotos: Hinrich Frank & Archiv

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