Am vergangenen Wochenende (23./24. März) lud der NRV zur J/70-Regatta auf der Alster ein. Ziel war es, den Ligateams eine gute Saisonvorbereitung zu ermöglichen, dementsprechend gab es an beiden Tagen je acht Läufe auf kurzen Bahnen, wie man sie aus der Segelbundesliga kennt. Allerdings gab es anders als in der Bundesliga keine Teamwechsel, wodurch die Regatta eine besondere Intensität und Herausforderung für die Konzentration versprach. 11 Teams hatten gemeldet. Wir vom Ligateam des HSC (Christina Schober, Sebastian Weiner und Anjola Ernst) holten uns Ole Harder von der Seglervereinigung Itzehoe mit an Bord, da auch wegen der Hamburger Frühjahrsferien niemand von unserem Ligateam für das Vorschiff zur Verfügung stand. Für uns alle war diese Teamkonstellation neu, anfängliche Missverständnisse daher unvermeidlich.

Am Samstag war wettermäßig viel Varianz geboten mit Sonne, Regen, Hagel und Windböen bis über 20 Knoten. Ähnlich wechselhaft wie das Wetter war auch unsere Performance. Mal überfuhren wir den Gennaker beim Bergen, wodurch wir es nicht mehr innerhalb des Zeitlimits ins Ziel schafften. Mal waren wir eines von fast allen Teams, die eine Bahnabkürzung nicht mitbekamen und dadurch am Ziel vorbeifuhren. Zweiter DNF – autsch, das tat weh! Dann wiederum gelangen uns zwei Laufsiege, die uns zeigten, dass wir eigentlich wissen, wie es geht. Am Ende lagen wir auf Rang 6.

Der Sonntag blieb frei von Wetterkapriolen, in den Böen lag der Wind aber wieder deutlich über den Prognosen. Um die Teams noch mehr zu fordern, hatte die Wettfahrtleitung die Startlinie verkürzt, zudem hatten mittlerweile alle mitbekommen, dass die linke Bahnseite die bessere ist und das Pinend der beste Ort zum Starten. Dementsprechend eng ging es bei den Starts zu, was in einem Lauf zu einem Massenfrühstart führte, woraufhin die restlichen Starts mit Black Flag garniert wurden.

Uns auf engstem Raum gut an der Startlinie zu positionieren und zu beschleunigen, fiel uns nicht leicht, weshalb wir manchmal dort endeten, wo man nie enden will: im Sandwich von Booten in Lee und in Luv – wo wir dann langsam gegessen wurden. Sich dort wieder freizusegeln und von hinten anzugreifen, war bei den kurzen Rennen nur bedingt möglich. Dennoch gelang es uns dank ordentlichem Speed, uns mit Platzierungen im Mittelfeld zu stabilisieren. Allerdings hatte Top-Segler Till Krüger vom Mühlenberger Segel Club am Vortag die letzten drei Rennen aufgeben müssen und erst am Folgetag den Turbo gezündet, wodurch er im Gesamtklassement noch an uns vorbeizog und wir letztlich 7. wurden.

Somit bot uns die Regatta nicht nur optimales intensives Training für die Ligasaison, sondern auch eine gute Leistungsbestimmung. In Sachen Speed und Taktik auf der Bahn sind wir bereits konkurrenzfähig, aber um konstant vorne mitzufahren, müssen wir vor allem unsere Starts auf engem Raum verbessern.

Bericht: Sebastian Weiner
Bilder: Kai Erik Thies

 

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