Ein Mann der Tat – pragmatisch, entschlossen, Neuem gegenüber aufgeschlossen, mit Ecken und Kanten und einem goldenen Herzen. Das ist Manfred Böttcher und seit Anfang der Woche ist er Vize-Kommodore des HSC! Unser Club hat damit nun – an der Seite von Kommodere Harald Baum – einen weiteren, würdigen Vertreter an seiner Spitze.

Manfred steht in seinem 89sten Lebensjahr und segelt noch immer regelmässig auf der Alster; in letzter Zeit nicht mehr auf seinem geliebten Piraten, sondern auf einem Inklusionsboot – die Hüfte zwickt dann doch ein wenig! Auch in seiner Firma Kühnezug German Cranes ist sein Rat als Senior noch immer gefragt.

Was für ein Seglerleben! Hummelboot, Pirat, 1/4- und 1/2-Tonner (die sagenhafte „Listang“), Sportboot, „Kühnezug Goldkatze“……die Liste ist lang und es gibt an der Küste wohl kaum einen Segler, der Manfred nicht kennt, respektiert – und als Konkurrenten fürchtet. Legendär die manchmal rauen Auftritte in seiner Pelzweste als Skipper der Goldkatze, stets hoch motiviert und dabei immer fair.

Manfred, wir alle freuen uns über unseren neuen Vize-Kommodore. „He geiht!“ – wir wünschen Dir weiter und noch lange viel Freude mit Deinem HSC!
Für die wenigen – wohl überwiegend jüngeren – Mitglieder, die ihn nicht kennen, stellt Manfred sich nachfolgend vor – kurz und knapp, wie es seine Art ist:

Als Kinder vom Süll Berg in Blankenese waren wir mit Hol-über Booten mit selbstgebautem Mast und Dreieck Zeltbahn, die jeder Soldat im Kriege bei sich hatte unterwegs und benutzten diese als Segel. Meine Mutter hängte ein Handtuch auf den Balkon, wenn wir nachhause kommen sollten. Uhren hatten wir als Kinder nach dem Kriege nicht, da war die Sonne die Uhr. Nach der Schweinesand Insel auf der Elbe unterwegs, übersahen wir gern auch mal das Handtuch auf dem Balkon. 

Neuerdings umgezogen in die Heimhuderstrasse nähe Dammtor Bahnhof auf der gegenüberliegenden Seite zum HSC an der Alster, wollte ich unbedingt wieder segeln. Heute vor 74 Jahren hat dann schlussendlich mein Großvater, August der Starke genannt im Freihafen, die Einsicht gehabt und mir 150 DM Zuschuss gegeben für mein Dinghi mit Gaffeltaklung, das ich gebraucht kaufte und 300 DM kostete. Das war viel Geld nach der Währungsreform damals. Bedingung war, Du musst in einen Segelclub eintreten. Das war dann der HSC. Nach 2 Jahren Segeln und Manfred Curry Regatta Bücher Studium, verkaufte ich an die Wasserschutz an der Alster das Dinghi und kaufte mir mit 4 m Länge, rund 1,20 m länger als mein Dinghi, mit normalem Großsegel ein Hummelboot, damit ich gegen die NRV-Boote segeln konnte. Next Stepp, 2 Jahre später kaufte ich dann den Pirat Nr23 von A&R gebraucht für 950 DM. Meine erste HSC-Clubregatta am Mittwochabend gewann ich dann gleich den ersten Platz. Danach kaufte ich einen Piraten Neubau von Bootswerft Bünner damit folgten viele erste Plätze auf Alster, Elbe + Travemünde.

Und noch eins. Wir haben die KÜHNEZUG Goldkatze sehr gut selbst mit der Crew generalüberholt. Da bleibt kein Auge trocken, die Schrauben -Welle mit Propeller neu entwickelt und eingebaut, Das Getriebe des Motors zerlegt, neue Dichtungen eingebaut und mit 20er Motorenöl erneuert. Außerdem soll dieses Jahr eine neue Motor-Elektrik kommen. Gespachtelt und gestrichen wird sowieso. 

Die HSC- Satzung ist die Basis für unser Zusammenleben für unseren schönen Segelsport.  Wir haben einen Feierabend-Vorstand der seine Arbeit kostenfrei ausübt, da ist Respekt und Dankbarkeit die Grundlage für die Arbeit angesagt. Das bitte ich in jeder Hinsicht zu beachten und um Unterstützung. 

Auf Geht’s He Geit.

Manfred Böttcher

Vorwort: Andreas Borrink
Fotos: Pepe Hartmann & aus privater Sammlung

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