Das Jahreshighlight in der J/22-Klasse stand vor der Tür, die Weltmeisterschaften zur Travemünder Woche! Drei Teams des Hamburger Segel-Club waren motiviert sich mit den Besten der Klasse auf der Ostsee zu messen.

Das Team JOLA mit Andreas Dillmann, Julia Harder und Harald Bruhn; das Team auf Jeany J-Little um Dagmar Hilcken, Mark-Anton Wilke und Konrad Barop sowie Thorsten Spötter, Hannes Ranke und Florian Buchs auf GER 1449 reisten bereits am Freitagabend nach Neustadt in Holstein, um an zwei intensiven Trainingstagen das WM-Revier kennen zu lernen.

Unter professioneller Anleitung von Silke Basedow trainierten insgesamt acht J/22 Teams auf Einladung der Klassenvereinigung vor Neustadt, um die Manöver zu perfektionieren und den letzten Feinschliff am Trimm vorzunehmen.

Der anhaltende Regen und stürmische Bedingungen beim Training konnten kein Team davon abhalten und es wurden zwei sehr lehrreiche und spannende Tage! An dieser Stelle auch noch einmal ein dickes DANKE an Silke, für das großartigen Training.

Am Montag ging es dann zur Vermessung, der Himmel war blau, die Luft warm und ein perfekt organisiertes Vermessungsteam kontrollierte alle Boote in bester Fließbandmanier. So konnten alle Crews bereits Montag aufs Wasser und den Dienstag noch einmal als Probeschlag, vor Beginn der Wettfahrten nutzen.

Bei der Auftaktveranstaltung am Dienstagabend auf der Überseebrücke lernten sich alle Teams bei kühlen Getränken und einem kleinen Snack besser kennen. Doch die Anspannung stieg, denn am Mittwoch sollte es endlich losgehen.

Die Nervosität vor der Wettfahrt zeigte sich in vielerlei Hinsicht, so brach beim Ablegen am Mittwochmorgen die Schothalterung, eine alte Segellatte, am Bug von GER 1449. Zum Glück war die Hilfe Nahe und Andi von der JOLA lieh umgehend seine Ersatzhalterung. Die Wettfahrten begannen mit ordentlich Wind und sehr wechselndem Wetter. Übermotiviert fuhren die ersten Boote bereits vor dem Startsignal über die Linie, doch die ruhig agierende Wettfahrtleitung stellte ein faires Segeln sicher und schaffte bereits im zweiten Anlauf die Flotte auf die Bahn zu schicken. Bei leicht drehenden Winden wurden am ersten Tag zwei von regulär drei geplanten Wettfahrten gesegelt und auch die anfängliche Nervosität war nun verflogen. Am Abend gab es dann beim Social Event im Beach Club noch leckere Grillwaren, Salate, Getränke und einen lockeren Austausch zum Verlauf des ersten Tages.

Am zweiten Wettfahrttag hatten nun alle Teams endgültig ihren Rhythmus gefunden. Insbesondere die Starts waren sehr umkämpft, um die beste Position zur Luvtonne zu finden. Im vorderen Teil des Feldes ging es nun deutlich enger zu und auch die etwas härteren Bandagen wurden ausgepackt, insgesamt kann man jedoch resümieren, dass die Flotte sehr fair und respektvoll miteinander umging. Die Wettfahrtleitung schaffte am Donnerstag gleich vier Rennen anzuschießen, bei sehr konstanten Winden.

Die Prognose für den dritten Tag war eher flau. Leichte Winde, eventuell gegen Nachmittag etwas zunehmend. Nach mehrmaliger Startverschiebung schickte uns die Wettfahrtleitung doch noch aus dem Hafen. Im Regattagebiet angekommen entschied der Wind jedoch vollends einzuschlafen. Somit blieb nichts anderes übrig, als wieder zurück zum Hafen zu kommen. Glücklicherweise boten die motorisierten Jachten an, die Flotte in Schlepp zu nehmen. Uns so machte sich ein Tross aus zehn J/22 im Schlepp des Motorboots der Wettfahrtleitung auf in den Hafen. Ein seltener Anblick.

Doch ganz ohne Wettfahrt sollte der Freitag nicht bleiben. Am Nachmittag war noch die Showregatte „Trave Race“ für die Besucher der Travemünder Woche geplant, der Wind nahm leicht zu und das Team der JOLA sowie GER 1449 waren Teil der Show. Unglücklicherweise verpasst Team JOLA knapp das Finale, als sie beim Runden der Leetonne der Strom ins Fass drückte. Im Finale erreichte dann das Team um Thorsten Spötter einen respektablen 3.Platz. Leider musste die Wettfahrt aufgrund der nahenden TT Line verkürzt werden. Der Abend klang gemütlich beim Seglerempfang der Stadt Lübeck auf dem Traditionssegler Passat aus.

Der Samstag hielt wettertechnisch nochmal alles bereit. Sonne, Gewitter, ein Wolkenbruch mit Starkregen und vor allem Wind, um noch drei Wettfahrten zu segeln. Der „Ruhetag“ am Freitag half noch einmal alle Kräfte zu mobilisieren und alle Hamburger Teams starteten mit guten Platzierungen in die erste Wettfahrt des Tages. Am Ende siegte sehr überlegen mit nur 9 Punkten aus neun gesegelten Wettfahrten das multinationale Team Fraporita, herzlichen Glückwunsch an die neuen Weltmeister!

Wenn auch die Teams vom Hamburger Segel-Club nicht in die Spitze fahren konnte, zogen alle eine positive Bilanz von der Woche. Großartiges Segeln, nette Segler aus aller Welt, eine super Veranstaltung rund um die Travemünder Woche und spannende Rennen mit der J/22!

Ergebnisse der HSC-Teams:
12. Platz – GER 1449
21. Platz – GER 1411 (JOLA)
22. Platz – GER 1445 (Jeany J-Little)

 

Bilder: Hannes Ranke & Andreas Dillmann
Bericht: Florian Buchs

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