Alles begann am Sonntag Morgen mit einem „No pressure, aber..“ (Kein Druck, aber…) beim Kaffee holen, als schon abzusehen war, dass beide reinen HSC-Teams beim diesjährigen Helga Cup ins Finale einziehen würden…

Aber nochmal zum Anfang:

Bereits die ersten beiden Tage des Helga Cups 2025 zeigten sich von ihrer besten Seite. Strahlender Sonnenschein und kräftiger Wind sorgten für perfekte Segelbedingungen – echte „Champagner-Bedingungen“. Schon beim Pre-Opening am Donnerstagabend war klar: Der Wettergott meint es in diesem Jahr besonders gut mit den Seglerinnen. Vom berüchtigten Hamburger Schietwetter keine Spur.

Am Donnerstagabend trafen sich die ersten Teams bei Grillgut und Getränken im HSC-Clubhaus. Silke Basedow begrüßte die Teilnehmerinnen im Namen des Helga Cup Boards und des Hamburger Segel-Clubs. Anschließend erklärte Svenja Hünsch (Chief Umpire) die wichtigsten Wettfahrtregeln sowie die Besonderheiten des Helga Cups. Nach einer kurzen Fragerunde ließen die Teams den Abend entspannt ausklingen – offensichtlich wollten alle am nächsten Tag topfit an den Start gehen.

Am Freitag erwarteten die Seglerinnen im NRV erneut optimale Segelbedingungen. Der kräftige Wind forderte jedoch einige Teams heraus. Es kam zu einzelnen Materialschäden und Kollisionen – ein Zeichen dafür, wie anspruchsvoll die Bedingungen doch waren.…Gut, dass Silke Basedow Wochen und Monate vorher Trainings für alle anbietet. Trotz einiger Crashs ist es dennoch schön zu sehen, wie viele neue Teams sich Jahr für Jahr formieren, um an dieser besonderen Regatta an der Außenalster teilzunehmen. Nicht zu vergessen die inklusive Regattabahn!

Für den HSC gingen in diesem Jahr zwei reine HSC-Teams an den Start.

Team Froolüü mit Bernadette Zipfel am Steuer, Mieke Klein auf der Taktik, Julia Harder am Trimm und Kristina Maus auf dem Vorschiff. Ein Team welches schon in ähnlicher Teamkonstellation im vergangenen Jahr antrat und auch in den letzten Monaten einige Trainings und Regatten bestritt, wie z.B. das BYC Ladies Race vor etwa drei Wochen.

v.l.n.r.: Mieke Klein, Bernadette Zipfel, Julia Harder und Kristina Maus

Auch in diesem Jahr setzte sich das Team Stiftung Mammazentrum das Ziel, das Podium wieder zu verteidigen, nachdem letztes Jahr der Vizetitel ersegelt wurde. Die Crew startete erneut in erfahrener Besetzung: Juli Zepp am Steuer, Marion Rommel auf der Taktik, Maren Hahlbrock am Trimm und Lea Beele auf dem Vorschiff. Das eingespielte und J70-erfahrene Team nutzte das Training am Wochenende vor dem Helga Cup, um die Abläufe aufzufrischen und das Zusammenspiel weiter zu optimieren.

Obwohl Marion beim Training fehlte, sprang Anna Lienau (ebenfalls HSC) dankenswerterweise ein. So konnte das intensive, windige und regnerische Helga-Training unter Anleitung von Mats Schönebeck (NRV) erfolgreich absolviert werden.

Team Stiftung Mammazentrum in Action

Nach fünf Flights, also fünf Rennen pro Team, endete der Freitag beim gemütlichen Abendessen auf der NRV-Terrasse. Zu diesem Zeitpunkt lag Team Stiftung Mammazentrum mit vier ersten Plätzen und einem zweiten Platz auf Gesamtplatz 2.

Team Froolüü lag mit anfänglichen Schnitzern, aber zum Tagesende brillanter Serie zu diesem Zeitpunkt auf Platz 14…aber so sollte es nicht bleiben!

Am Samstag erwartete die „Helgas“ nicht nur hochsommerliche 30 °C sondern auch perfekter Wind..und nicht nur der Tage fing an heiß zu werden sondern auch das Team Froolüü fuhr in Bestleistung auf und kämpfte sich mit einer starken Serie von 1, 1, 1, 2 von Platz 14 auf Platz 7. An diesem Tag zahlte sich das Training der vergangenen Monate aus. Die Manöver liefen rund, der Bootsspeed war gut, Entscheidungen wurden vorausschauend getroffen. Die starke Serie sicherte am Ende den Sprung ins Finale und zeigte, wie gut sich das Team – gegründet nach dem Helga Cup 2024 – seitdem entwickelt hat. Aus der Idee, gemeinsam weiterzusegeln, ist ein weiteres Frauenteam im HSC entstanden, das regelmäßig trainiert und bei Regatten antritt.

Team Stiftung Mammazentrum (TSM) ließ sich weiterhin nicht aus der Ruhe bringen und liefert mit 1, 2, 1 weiter eine konstante Serie ab. Harte Gegner wie das „Nordkomplott“, oder „Mordkomplott“ wie sie ins Geheim von TSM genannt wurden, mussten besiegt werden, um die Tabellenspitze weiterhin zu sichern. Warum „Mordkomplott“? Neben Prominenten Namen wie Susann Beucke oder Anna Barth (Team MammaSeatas) segelten die Olympiateilnehmerinnen vom Mühlenberger Segel-Club Hannah Wille und Marla Bergmann und Alica Stuhlemmer (Nacra, Bronze in Tokio 2021, KYC) mit und bildeten mit Laura Bo Voss (auch MSC) ein sehr starkes Team.

Etwas unter dem Radar, aber wahrscheinlich für unsere HSC-Fiven nicht unbekannte Gesichter, das Team „Fiven“…auch ein harter Gegner, der aber an diesem Tag auch noch zu knacken war. Am Ende des anstrengenden, aber herrlichen Sommertages konnten sich Juli, Marion, Maren und Lea somit die Tabellenspitze sichern.

Der Sonntag startete der Segeltag eher bewölkt, aber noch mit solidem Wind. Geplant war am Ende nur noch ein Renn pro Team…was im Endeffekt auch die richtige Entscheidung war, denn am Nachmittag kam der Regen und der Wind schlief nach drei Tagen top Bedingungen, ein.

Wer aber nicht einschlief, waren die Teams und so gab es in den Top 10 Plätzen noch ordentlich Spannung… So begann das Gespräch auch am Sonntag morgen beim Kaffee mit „No pressure, aber..“, denn auch Team Stiftung Mammazentrum hoffte, dass Froolüü weiter ihre super Serie hielten und sich ihren Finalplatz sichern können. So segelten das Team Froolüü eines der ersten Rennen des Tages und der „Druck“ war anscheinend genau richtig eingesetzt, denn die Einser Serie wurde gehalten und somit sicherten sich die Vier auf Platz 6 ihren Finalplatz.

Team Froolüü

Team Stiftung Mammazentrum hatte mit dem letzten Qualirennen des Tages etwas zu kämpfen, aber schaffte es noch sich wieder auf Platz 2 vorzukämpfen und sicherten sich damit den Finalplatz 2 hinter den „Fiven“ und vor „Nordkomplott“. Das Finale begann mit Regen und seeehr wenig Wind. Die RS Venture wurden pünktlich um 15Uhr gestartet, wurden aber kurz vor der Gaterundung abgebrochen und beendeten den Helga Cup in ihrer Qualiwertung. Nach einem verspäteten und dann auch noch abgebrochenen Start für die J70, wurde auf die Minute um 15:59Uhr (Letzter Start nicht nach 16Uhr möglich laut Segelanweisung.) von Tina, Jule und Petra das finale Rennen angepfiffen. Für Team Stiftung Mammazentrum war es eigentlich ein recht solider Start an der Linie, kamen noch ok raus und fuhren als dritte um die Luvtonne, wählten leider dann die falsche Gatetonne und fielen beim zweiten Upwind und bis ins Ziel auf Rang 4.

Ganz im Gegenteil das Team Froolüü welches zwar einen Frühstart hatte, aber rechts rausfuhr und den Wind für sich optimal nutzte und als Erste die Luvtonne rundeten. Nach einem Battle mit Nordkomplott auf dem Downwind, schafften sie es ihren zweiten Platz bis ins Ziel vor dem NRV zu halten und ersegelten sich damit noch einen super starken vierten Gesamtrangplatz! Team Stiftung Mammazentrum konnte sich mit ihrem vierten Finalplatz noch das Treppchen sichern und wurde overall dritter!

Was eine starke seglerische HSC-Leistung!

Wir gratulieren den Fiven zu ihrem sehr verdienten Helga Cup Sieg 2025 und dem „Nordkomplott“ zum Platz 2! Herzlichen Glückwunsch!

v.l.n.r.: Juliane Zepp, Lea Beele, Marion Rommel und Maren Hahlbrock

Nicht zu vergessen all die anderen HSCerinnen in den anderen Helga-Teams – Es ist schön zu sehen, dass der HSC weiter ein starkes Vorbild für Frauen im Segelsport ist und hoffentlich damit nur noch mehr Frauen animiert entweder das Segeln zu lernen oder auf der Regattabahn durchzustarten – perfekt dafür der Helga Cup! Denn der Helga Cup steht nicht nur dafür sich miteinander zu „batteln“ sondern auch sich zu unterstützen und voneinander zu lernen.

Einen herzlichen Dank von uns Seglerinnen an die Helga Cup Orga, die Jury und die Wettfahrtleitung – nicht nur, weil gefühlt die gesamte Wassercrew HSCer sind, sondern auch weil wir ohne euch gar nicht segeln könnten. Dank euch, konnten wir so viel und vor allem fair segeln (was bei so vielen Teams echt eine Herausforderung ist)! Danke an Silke, Svenja, Tina, Jens, Petra, Manuel, Maren, Anica, Lisa, Rainer und Kalle! (Hoffentlich wurde niemand vergessen zu erwähnen!)

Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr, wenn es wieder heißt „Auf zum Helga Cup & lass uns die Titel verteidigen!“

Team Froolüü & Team Stiftung Mammazentrum

Bilder: Lars Wehrmann

Titelbild: Max Busch

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