Die Alsterglocke wurde 1984 von Claus Krogmann und Robby Rottmann ins Leben gerufen und erfreut sich seitdem einer stetig wachsenden Beliebtheit. Nicht nur Segler, sondern auch Medien wie Rundfunk, Fernsehen, Zeitungen und das Internet sind von diesem Event begeistert. Sie ist im gesamten Bundesgebiet und sogar darüber hinaus bekannt. Oft kopiert, aber nie erreicht, zählt sie zu den größten regelmäßig stattfindenden Regatten mit einer beeindruckenden Anzahl an teilnehmenden Seglern.
Segler sind bekannt dafür, dass sie in ihren Booten sitzen, über das Wasser segeln und den Wind nutzen, um Geschwindigkeit aufzubauen. Ab und zu müssen sie ihre Segel manuell anpassen, um optimale Bedingungen zu schaffen. Auf der Hamburger Außenalster und bei der Alsterglocke ist jedoch weitaus mehr Bewegung gefragt. Der Hamburger Segel-Club ruft jedes Jahr am Ende der Segelsaison zu einem fröhlichen Spektakel auf der Alster auf. Etwa 90 Boote nehmen jedes Jahr daran teil, mit über 500 Seglern und 250 Gästen aus ganz Deutschland. Natürlich sind nicht alle gleichzeitig auf den Booten – jedes Schiff bringt zwei vollständige Crews verschiedener Klassen mit. Während ein typisches Dickschiff normalerweise fünf Segler an Bord hat, schreibt die Alsterglocken-Regel zehn Segler vor. Nach jeder vorgeschriebenen Segelrunde am Steg, ohne festzumachen und mit kaum vermindertem Tempo, müssen die Crews ausgetauscht werden.
© Pepe Hartmann Fotograf
© Pepe Hartmann Fotograf
Stell Dir nun vor: Zehn oder mehr Boote rasen gleichzeitig auf den Steg zu, man kann schon sehen, wie er kurz davor ist, in zwei Teile zu brechen. Dann, kurz vor dem Zusammenstoß mit der Kaimauer, dreht der Steuermann das Ruder, bringt das Boot in den Wind und verringert die Fahrt – Dann beginnt das Spiel:
Die Besatzung springt unter jubelndem Applaus von Bord. Einer nach dem anderen springt, gleitet, stolpert und purzelt in Richtung Steg, während die Crewmitglieder auf dem Steg versuchen, das Gleiche in entgegengesetzter Richtung zu tun, nämlich auf das Boot zu gelangen.
Manche landen querliegend, beißen sich an der gegenüberliegenden Bank fest, verheddern sich in den Schoten oder landen blind im Segel, eingewickelt und orientierungslos. Andere rutschen direkt ins Cockpit oder zeigen unerwartete Balletteinlagen, indem sie einen Spagat zwischen Steg und Boot hinlegen. Ein Bein will unbedingt auf dem Steg bleiben, während das andere schon an Bord ist und das Boot weitersegelt.
Bei fast jeder Alsterglocke gibt es Segler, die dem Boot schwimmend hinterherjagen, und bei plötzlichen Böen legen sich oft ganze Crews samt ihrem Schiff in die Alster. Der Alsterglocken-Pokal kann jedoch nicht durch Schwimmen erlangt werden – er muss ersegelt werden.
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