Mission Zugvogel lautet es am Sonntag. Ein Schiff für alle, die neu im Club sind und erste Segelerfahrungen alleine machen. Freunde über die Alster schippern, Mama und Papa, Oma, Onkel, Tanten und Opas einmal den Verein und die Alster zeigen – dafür ist der Zugvogel perfekt. Er vergibt viel, lehrt auch segeln und ist einstiegsfreundlich – das Schiff, wofür alle Neuen im Club am wahrscheinlichsten die erste Freigabe bekommen.

Eine Runde Segeln im Sonnenuntergang… Laue Juliabende… es könnte so schön sein.

Ein kleines blaues Schiff liegt ganz hinten am Steg – es ist der HSC Zugvogel. Einst mag er mal gesegelt haben, aber nachdem uns zuletzt noch die Pinne einfach durchgebrochen ist und das Groß gar nicht mehr zu setzen geht, kann man nicht wirklich Segelschiff dazu sagen. Es gammelt und modert. Die Fock ist grün, die Segeltasche zersetzt sich mit angesammeltem Laub zu Nicht-Bio-Kompost. Eher ein vergessener Haufen Elend…

Aber das muss ja nicht sein. 110 Neumitglieder hat der HSC seit dem letzten Jahr dazugewonnen. Davon 40 alleine dieses Jahr – und nicht alle sind Eigner. Viele Jungseglerinnen und -segler, ambitionierte Anfängerinnen und Anfänger, alles ist dabei und alle wollen segeln. Jetzt, wo der Sommer sich richtig ankündigt, braucht es auch den Zugvogel.

Der Haufen Elend strahlt uns entgegen: Ich würde ja alles mitmachen, ich bin treu, ich bin alt, ich bin unkaputtbar… unter den Schichten bin ich noch da! Segelt mich!

Nun haben sich Fans des Zugvogels gefunden und verbündete Personen im Verein, die den Rettungsversuch unterstützen.

Lenzen, Klöterkrams entfernen (mit der Rollfock braucht es die alte Fockanlage wohl nicht mehr, oder?), vier Lagen Enten… entfernen, Kärchern, noch mehr Lenzen, Ausreitgurte nähen, vermoderte Tampen auswechseln und eine Klampe für das Großfall wäre doch auch angebracht.

All das geht sehr schnell, wenn man zu viert und motiviert am Pfingstsonntag zusammenkommt – wobei nur zu viert, denn das Angebot an Helferinnen und Helfern war so groß, dass wir schon Absagen verteilen mussten. Das zeigt nochmal mehr: Der Zugvogel soll fahren und wird sehnlichst erwartet.

Nach dem nächsten geplanten Folgetermin kann es schon losgehen mit der Segelei zum Schickmachen des Rumpfes, neue Pinne!

Und das passiert nun:
  • Der Wunsch nach einer Cockpitpersenning könnte sich vielleicht erfüllen und vor allem den Segeln einen trockenen Gefallen tun
  • Rumpfpflege
  • Neue Pinne
  • Fest installierte Festmacherleinen und eigene Fender

Das bleibt uns von dem Tag: die Motivation der Stammtischseglerinnen und -segler, die große Unterstützung einzelner langjähriger Vereinsmitglieder und die Freude am Werkeln, Kärchern, Schmutzig-Werden und Machen!

Eine tolle Aktion.

Damit kann man auch einen Zugvogel wieder zum Leben erwecken.
Liebe Grüße von den Zugvogelfbastlerinnen und -bastlern in der Wochenendbesetzung: Alex, Markus, Andi und Hannah

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